Was wir hierzulande als schnöden Streuselkuchen bezeichnen, ist mittlerweile auf der ganzen Welt als Crumb Cake zu Hause. Diese Weltkarriere hat ihre Wurzeln in der schlesischen Backstube, wo vor rund 500 Jahren jemand auf die kluge Idee gekommen ist, die Reste vom Mürbteig über den Kuchen zu krümeln. Ohne Frage gibt es hunderte Varianten von Streuselkuchen, die mit Äpfeln ist jedoch viel mehr als eine Basisversion. Doch egal wie, auf große, knusprige Streusel kommt es an! Wir zeigen euch wie ihr die perfekten Streusel hinbekommt. Und wie ihr den Kuchen stressfrei aus der Form holt.
Unser Supereasy Apple Crumb Cake ist die high-end Version des amerikanischen Apple Crumble, der ohne Teigboden auskommt. Der Fokus liegt auf den Streuseln, denn die sind der beste Teil von jedem Streuselkuchen! Welchen Style ihr nun bevorzugt ist letztendlich eure Sache, denn Streusel und Teig ist im Herstellungsprozess einerlei. Letztendlich sind die Streusel eine exakte Vorstufe eines fertigen Mürbteigs.
Wir verwenden für unseren Mürbteig kalte gewürfelte Butter, denn das ist für zarte und dennoch knusprige Streusel entscheidend. Mit zimmerwarmer oder gar geschmolzener Butter verlaufen euch die Streusel zu Fladen. Geht gar nicht, Streusel brauchen Textur, Form und eine gewisse Größe. Der perfekte Streusel hat den Crunch, er darf nicht einfach mit einem Biss vom Krümel zum Brösel werden.
Und so geht`s: Alle Zutaten für den Standard-Mürbteig kommen in eine Rührschüssel und werden mit dem Flachrührer vermengt. Dabei entsteht eine feinkrümelige Masse, dann geben wir behutsam etwas Wasser dazu bis schöne bullige Streusel entstehen. Á gusto könnt ihr noch etwas Zimt oder im Ofen geröstete Nüsse untermengen. Zwackt euch etwas mehr als die Hälfte der Streusel für das Topping ab. Gebt zum Rest nochmals Esslöffelweise Wasser dazu, bis daraus ein Teigklumpen entsteht. Fertig ist der Mürbteig für Boden und Rand.
Bei den Äpfeln könnt ihr alle Kochäpfel verwenden, also Sorten wie Topaz, Jonagold oder Elstar. Diese behalten ihre Konsistenz und wässern nicht aus. Unser Favorit ist der Pinova-Apfel, da er eine angenehme Säure hat.
Unser Backtipp: Stellt eure Kuchenform auf Backpapier und zwirbelt die Ecken zusammen. So vermeidet ihr viel Sauerei im Ofen wenn die saftigen Äpfel etwas auslaufen. Um euren Apfelkuchen ganz easy aus der Form zu holen lasst ihr ihn etwas auskühlen, löst dann aber mit einer Teigkarte den Rand von der Backform, bevor das Apfelkaramell antrocknet.
REZEPT: APFELSTREUSELKUCHEN
1,5 x Basis Mürbteig
1 kg Äpfel, entkernt und in feine Scheiben geschnitten
Zucker nach Belieben
1 TL Zimt
1 EL Stärke
Die Äpfel in eine Schüssel geben und mit Zucker, Zimt und Stärke vermischen. Eine runde Form mit Margarine oder Öl einfetten und mit Teig auslegen. Der Rand sollte ca. 3,5 cm hoch sein. Die Apfelmischung hineingeben und den restlichen Mürbteig über die Äpfel streuen. Den Kuchen bei 180-200 Grad Ober-/Unterhitze 45-60 Minuten backen.
BASIS MÜRBTEIG
300 g Mehl
150 g Butter (alternativ: Alsan Pflanzenbutter)
110 g Zucker
1 Prise Salz
Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit Hilfe einer Küchenmaschine oder den Händen vermischen. Nun kann nach und nach Esslöffelweise Wasser zu dem Teig geben bis dieser die gewünschte Konsistenz hat. Für Crumble hört man auf Wasser dazu zu geben wenn die Krümel die gewünschte Größe haben. Für einen geschmeidigen Mürbteig kann man noch etwas mehr Wasser dazu geben.
Tipp: Für Schoko Mürbteig einfach 2 EL Kakao unter das Mehl mischen! Wer zu viel Mürbteig übrig hat, kann diesen wunderbar einfrieren und beim nächsten Mal verwenden.
