TEL AVIV, JERUSALEM & RAMALLAH

Kochstudio Bilou
In den Straßenküchen Tel Avivs, hier auf dem Carmel Market

Mit der Einladung einer guten Freundin nach Ramallah fing alles an. Gesagt, getan, die Möglichkeit einer kulinarischen Entdeckungsreise in die Levante-Region stand schon lange auf unserem Wunschzettel. Unser Trip sollte uns von Tel Aviv über Jerusalem bis nach Ramallah führen. Dort sollten wir bei einem Essen nicht nur tolle Menschen mit atemberaubenden Geschichten kennen lernen, sondern auch das Rezept für den 'Gaza-Salat', ein unglaublich intensiv-leckere Geschmacksexplosion vom gegrillten Gemüse. Ohne Frage, wir haben selten so gut und spannend gegessen wie auf dieser Reise.

 

Recherche kann frustrierend sein. Stets auf der Jagd nach dem besten Restaurant, dem Geheimtipp der Locals, diesem einen perfekten Laden den noch nie jemand entdeckt hat. Puh. Gerade für Metropolen wie Tel Aviv, mit einem überbordenen Reichtum an kulinarischer Qualität stellt sich einem die Frage, wohin man zuerst blicken soll. Reiseführer und Tripadvisor sind keine Hilfe, soviel ist klar. Da geht einem das Herz auf, wenn man eine Entdeckung macht, wie den grandiosen Tel Aviv Foodie Guide.

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Frittierter Blumenkohl mit Thahini, Salsa und Koriander-Topping

Die beiden Food-Bloggerinnen Danya und Deanna (Matkonation) haben uns so den Weg durch den Dschungel der Köstlichkeiten in Tel Aviv geebnet. Unser Airbnb direkt neben dem bekannten Carmel Market hat uns umgehend zu den vielen kleinen Streetfood-Ständen geführt. Absolutes Highlight war ein gebackener Blumenkohl am Stück, der mit Tahihi-Sauce und Tomatensalsa mit üppigem Koriander-Topping daherkam (siehe Bild). Eine Offenbarung.

 

Zumm Dinner hatten wir uns das North Abraxass rausgesucht und wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Der ganze Laden ein Fest, laut und ungestüm. Zwei Plätze an der Bar, wummernde Beats und freier Blick in die Küche, was will man mehr. Alle Gerichte wurden auf Pappkartons mit Sandwichpapier serviert, Teller waren gestern. Unsere Vorspeise, ein Carpaccio von der Roten Beete aus dem Ofen mit frisch gehobelten Meerrettich war sensationell. Auch der gegrillte Oktopus war butterzart, die Weinbegleitung stimmig und unkompliziert.

 

Tags darauf haben wir uns die Stadt erlaufen, Tel Aviv du wildes Ding. Die Leute flitzen mit E-Bikes durch die Gassen, an jeder Ecke sprüht es vor Lebenslust und Kreativität. Unser Ziel für diesen Tag: Treiben lassen und den besten Hummus finden. Letzteres: Eine Lebensaufgabe.

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Hummus von Meister Abu Hassan

Natürlich probiert man Hummus hier und dort, doch alles ist kein Vergleich zu Abu Hassan. Dort ist Hummus keine Beilage unter vielen, die Kichererbsencreme steht im absoluten Mittelpunkt und wird täglich frisch zubereitet. Offen ist, solange die Töpfe noch nicht leer sind, was in der Regel am frühen Nachmittag der Fall ist. Fakt ist, der Hummus ist wunderbar sämig und perfekt abgeschmeckt. Glücklich und zufrieden haben wir beschlossen, einen Standard gefunden zu haben, mehr aber auch nicht. Warum? Hummus steht wie kein anderes Gericht für diese Region und damit auch für die tiefliegenden Konflikte, die weit aus der Vergangenheit bis ins Heute reichen. Yotam Ottolenghi beschreibt in seinem Kochbuch 'Jerusalem' sehr anschaulich, dass es gerade in der Küche nicht um das Beste, das Einzigartige und letztendlich um eine 'Reinkultur' gehen darf und kann. "Niemand ist 'Besitzer' eines Gerichts, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass es vor ihm schon einmal jemand gekocht hat und vor diesem wieder ein anderer," so Ottolenghi. Dem kann man nur zustimmen, ob Hummus nun libanesisch, palästinensich  oder gar israelisch ist - völlig egal.

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Schoko-Dessert mit Show-Effekt im Machneyuda

Tatsache ist: Ohne guten Hummus würde der Weltküche definitiv etwas fehlen. Auch wir haben unser Hummus über die Jahre im Kochstudio Bilou perfektioniert, darum geht es doch. So lange verfeinern bis es passt. In unserem Kochkurs 'Echt Libanesisch' zeigen wir euch, wie wir unseren super leckeren Hummus zubereitet.

 

Auf nach Jerusalem, keine zwei Busstunden entfernt und doch wie ein anderer Planet. Unsere Freundin Laura, die seit Jahren in der Region lebt, holte uns am Damaskus-Tor ab und verfrachtete uns nach West-Jerusalem. Dinner im Restaurant Machneyuda, ein unvergessliches Erlebnis. Kleiner Laden mit umlaufender Bar und Kochblock in der Mitte, zur Straße offen. Alle anlässlich des Purimfestes wild verkleidet. Bereit zum Küchen-Rock'n'Roll. Wir haben die kleine Karte hoch und runter bestellt, zwei absolute Highlichts: Der Rote-Beete-Salat auf Labneh mit gerösteten Mandeln und gebratener Petersilie. Diese absolut großartige Kreation haben wir adaptiert und leicht abgewandelt in unseren Bilou Kochkurs 'Around the World' aufgenommen.

Das Dessert war mehr eine Live-Performance als ein Gericht: Eine mit Eis gefüllte Schokoladenkugel auf Crumble wurde vor unseren Augen angerichtet und mit flüssiger Schokolade übergossen. What a Show! Schlichtweg genial!!

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Vorbereitung des Gaza-Salats

Next Stop Ramallah. Die palästinensische Metropole sollte unser letztes Ziel dieser Reise sein, und, ohne Frage, sehr einprägsam. Unsere Gastgeberin arbeitete zu dieser Zeit in der Region und kannte so besondere Orte und interessante Menschen. Zusammen mit ihrer Freundin Samar, einer ambitionierten Köchin, haben wir uns vorgenommen ein deutsch-palästinensisches Essen zu schmeißen. Wir hatten uns einen Tafelspitz vorgenommen, allein die Suche nach diesem speziellen Stück Fleisch und den Wacholderbeeren führte uns gefühlt in jede Matzgerei und wirklich JEDEN Gewürzladen Ramallahs - ein kleines Abenteuer mit Erfolg!

 

Viel spannender waren jedoch die Spezialitäten, die unsere Co-Gastgeber aufgefahren haben. Von Hummus über gefüllte Weinblätter bis hin zu einer Pasta mit Linsen und einer genial einfachen Tomatenpfanne mit Chili - eine nicht enden wollende Orgie. Für letzteres Gericht wurden einfach Tomaten blanchiert und die Haut abezogen, halbiert. Die Tomatenhälften wurden einfach bäuchlings zusammen mit Knoblauch und in Ringe geschnittener grüner Chili in einer tiefen Pfanne rund 10 Minuten angebraten und auf kleiner Flamme gegart. Perfekt mit Reis oder Fladenbrot. Absolutes Highlight war jedoch der 'Gaza-Salat' von Raed. Für sein Gericht grillte Raed einfach ganze Tomaten, Chili, knollenweise Knoblauch und Zwiebeln. Das Gemüse wurde anschließend geschält und mit Salz, Pfeffer und gerösteten Fenchelsamen in einem Mörser zu einem wahnsinnig intensiven Dip verarbeitet. Absolut perfekt um das frisch gebackene Markook-Brot vom Markt einzutunken und sich Palästina förmlich auf der Zunge zergehen zu lassen.

 

Damit ging eine Reise zu Ende, die nicht hätte vielvältiger und aufregender sein können. Wir kommen wieder!


Bilou-Tipps:

Classic Palestinian Cuisine von Dabdoub Nassser: Ein einfaches aber gutes Kochbuch über die Klassiker der palästinensischen Küche.

 

Jerusalem - Das Kochbuch: Der Bestseller von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi ist sein Geld ohne Frage wert. Ein wirklich inspirierendes Kochbuch mit großartigen Rezepten und vielen Hintergrundinformationen. 


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